Liebe Blog-FrendInnen!

Als Autorin hört man immer wieder, dass es besser ist, negative Rezensionen zu ignorieren. Irgendwie finde ich das aber nicht auch nicht so recht demokratisch, zumindestens wäre es schön zu wissen, was einen Leser bewogen hat, das Buch dermaßen schlecht zu rezensieren. Nun gut, ich bekam mal wieder (ok, ich habe nur diese 2) eine Negativ-Rezension und habe es nicht auf mir sitzen lassen können und darauf reagiert. Daraus ist ein echter Dialog entstanden, an dem noch zwei komplett Unbeteiligte teilgenommen haben. Ich möchte euch hier Auszüge zum Lesen einstellen, einfach damit ihr seht, dass es erstens gar nicht so schlimm ist, sich mit dem Rezensenten in Verbindung zu setzen und zweitens, dass man eine Ein-Stern-Rezension auch nicht persönlich nehmen darf.

Es geht um WALDESNACHT.

Die Rezension, 617 Worte lang (ich stell nicht alles rein) war schon sehr stilvoll und detailliert. Darum habe ich ja auch regaiert:

"Alles was recht ist, aber "Thriller" geht anders !
Dieser Roman ist ein absolut typisches Beispiel dafür, dass die Geschmäcker der Leserinnen und Leser sehr unterschiedlich sein können. Jeder nimmt das Gelesene anders wahr, empfindet und verarbeitet es dementsprechend, und deshalb möchte ich hier auch niemandem zu nahe treten und dessen Meinung angreifen. Ich tue hier nur meine persönliche Meinung kund.
Die eine Seite ist Feuer und Flamme - warum kann ich nicht wirklich nachvollziehen, und komme dies bezüglich aus dem Staunen nicht mehr raus – die andere ordnet es eher in die Rubrik, braucht man absolut nicht gelesen zu haben ein.
Mir fiel der Klappentext beim Stöbern auf und was ich da las klang vielversprechend, aber das einzige was fiel war schlussendlich ich, nämlich mit der Entscheidung das Buch zu lesen, auf die Nase. Wenn die Story nur die Hälfte von dem gehalten hätte, was im Klappentext angepriesen wird – auf das Nerven aufreibende und Spannende warte ich noch immer - dann wäre ich durchaus zufrieden gewesen und hätte mich nicht kopfschüttelnd zurückgelassen."

Und so weiter und so fort. Zum Schluss dann noch:
 „Waldesnacht“ fällt für mich wie oben schon erwähnt unter die Rubrik, braucht kein Mensch.“

Übrigens, nur so zwischendurch: ich habe nicht zwei Kategorien von Lesern - hier meine Bewertungen:



Also es überwiegen bei weitem die positiven Bewertungen. Aber gut. Ich habe meinen Kommentar folgendermaßen verfasst - ein bissl Wut ist da schon auch dabei :-):

"Vielen Dank .....(den Namen, wenn auch Pseudonym, lass ich mal lieber weg) für diese Rezension. Normalerweise schreibe ich keine Kommentare. Aber hier kann ich nicht anders: 617 Worte um ein Buch in seine Stücke zu zerreißen ist einfach erstaunlich. Ich denke, Sie haben es um 0,99 € gekauft, umsomehr bin ich beeindruckt von diesem Engagement! Ach ja, ich - ich bin die Autorin dieses "braucht kein Mensch" Werkes."

Dann kamen zwei Kommentare von irgendwelchen Typen, ich nehme an es sind Männer, die mein Buch weder gekauft noch gelesen noch rezensiert haben:

"617 Worte um ein Buch in Stücke zu reißen" - so etwas nennt man seine Meinung begründen und gehört zu einer guten Rezension.

Ui gugge. Da ist aber gerade jemand ziemlich angepisst, weil ein anderer jemand seine persönliche Meinung schreibt. Hut ab vor soviel Kritikfähigkeit. Vielleicht hätte Schreiberlein die Zeit für den ( normalerweise gar nicht geschriebenen ) Kommentar dafür nutzen sollen, über eine ansprechende und interessantere Geschichte nachzudenken. Auch wenn da vielleicht noch kein Schuh draus geworden wäre. Für nen Flip Flop hätte es eventuell gereicht . ;-)

Ich hab auf beide recht nett reagiert, mit danke für den Kommentar, blabla. Warum sie auf den Kommentar reagiert haben und wie sie ihn gefunden haben, keinerlei Ahnung.
Und dann schrieb der Verfasser der Renezsion auch noch retour:

"Hallo Frau Bacher, auch ich rezensiere lieber Bücher die mir Spaß gemacht haben, in denen ich schreiben kann wie viel Freude ich an diesen hatte, wie und mit welchen Mitteln es die Autorin/der Autor geschafft hat, mich an die Geschichte zu binden. Aber, auch ein Buch welches mir nicht gefallen hat verdient eine anständige Rezension, in der man zumindest versucht seine Meinung zu begründen, und das geht nicht in nur einem Satz. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob man 99 Cent, oder wie ich in diesem Fall 4,99€ für das Ebook bezahlt habe, oder jemand 9,99€ für das Taschenbuch ausgibt. Das heißt, ich finde es nicht erstaunlich 617 Worte dafür aufzubringen, um wie sie es nennen, ein Buch in seine Stücke zu zerreißen. So werde ich es auch weiterhin handhaben, ich werde loben wo es meines Erachtens angebracht ist, im gleichen Zug aber auch keine Bäuche pinseln, wenn sie es meinem Empfinden nach nicht verdient haben. Liebe Grüße"

Gut, das sollte dann wohl reichen.
Immerhin schickte er mir liebe Grüße, also ist er vielleicht sogar ein netter Mensch, dem möglicherweise ziemlich langweilig ist, wenn er sich so über ein Buch auslassen kann. Aber: ich muss das respektieren und ich bin auch froh, dass ich das nicht einfach so akzeptiert habe!

In diessem Sinne werde ich fleißig am 2. Teil schreiben, vielleicht rezensiert er es dann ja mal etwas gefälliger :-)
Eure Silvia

P.S. Auf die 0,99 habe ich ihn bewusst angesprochen, weil immer dann, wenn mein Buch günstig zu haben ist, schlechtere Rezensionen kommen. Man zieht damit nicht unbedingt "freundlich" gestimmtes Publikum an.

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