Und es geht weiter:


Als sie sich umdrehte und zur Tür gehen wollte, stand ER plötzlich im Türrahmen. Sie schluckte und wollte einfach raus aus der Küche. Der Raum war plötzlich geschrumpft, winzig klein, für zwei Menschen war da kein Platz. Höchstwahrscheinlich will er auch noch Kaffee - dann mach dir welchen, von mir kriegst du keinen - schon wieder die unerbittliche Stimme. Isabell wollte so ruhig wie möglich an ihm vorbei gehen. So tun, als wäre er gar nicht da. Mit der heißen Tasse in der Hand setzte sie sich in Bewegung. Aber er blieb einfach in der Tür stehen. Starrte sie an, mit diesem hassenswerten Grinsen, das sich in seine Gesichtszüge eingebrannt zu haben schien. Das war das Gesicht, dass Isabell in den letzten Jahren zu hassen gelernt hatte, diese Hochmütigkeit, dieses wer bin ich und wer bist du. Also jetzt ganz ruhig bleiben, schalt sie sich, auch wenn sie ihm am liebsten die Faust in diese Fratze gehauen hätte. Sieh zu, dass du an ihm vorbei kommst, lass dir deinen schönen Sonnentag nicht verderben. Isabell nahm allen Mut zusammen und ging ohne ein Wort an ihm vorbei. Was schwierig war, so breit war eine Tür nun doch nicht gebaut. ER bewegte sich keinen Schritt und blieb wie einbetoniert stehen.
Mit einer Menge Selbstbeherrschung schaffte Isabell es, ohne Berührung, denn das wäre ihr zutiefst zuwider gewesen, aus der Tür und ins Freie. Und fing danach an, unkontrolliert zu zittern. Fast hätte sie geheult, so mies fühlte sie sich nach dieser kurzen, intensiven Begegnung.

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