Christkind oder Weihnachtsmann?

Hallo meine lieben BlogfreundInnen!

Passend zum 1. Advent habe ich euch einen Artikel eingestellt, der euch ein wenig auf das bevorstehende Weihnachten einstimmen wird - vielleicht. Der witzige, von der fernen Karibikinsel träumende Weihnachtsmann tuts bestimmt!
Viel Spaß, eure Silvia


Weihnachten – wer bringt uns die Geschenke?

Der Weihnachtsmann mit seinem von Rentieren gezogenen Schlitten oder das blondgelockte, ätherische Christkind? Wird heute Kommerz über das christliche Fest gestellt? Oder wird Weihnachten einfach globalisiert....

Bräuche rund um Weihnachten

Die älteren von uns feierten Weihnachten ja noch ganz im Zeichen des Christkinds, mit Glöckchen, mit schönen Geschichten und Liedern rund um das wichtige, christliche Fest. Denn Jesus wurde geboren.
Doch nicht in allen Ländern findet exakt am 24. Dezember, zur Geburt Jesus, die Bescherung statt - die Zeitspanne reicht vom 21. Dezember bis zum 6. Jänner (in der Zeit der 12 Rau(c)hnächte), also kommen die Geschenke auch zu unterschiedlichen Zeiten.
Andere Länder, andere Weihnachts-Feier-Sitten: In Italien wird am 24. Dezember die Geburt Jesu gefeiert, die Bescherung findet aber erst in der Nacht zum 6. Jänner statt und die Geschenke bringt eine Hexe namens Befana; in Schweden bringt ein Ziegenbock aus Stroh, der sogenannte Jul-Bock die Gaben; die skandinavischen Länder kennen verschiedene regionale Bräuche wie Weihnachtswichte, Santa Lucia oder Sinterklaas mit seinem Diener Zwarten Piet; in den USA ist Santa Claus, im Übrigen ein direkter Nachfahre von Sinterklaas, am verbreitetsten. Allerdings kommen durch die vielen eingewanderten Nationen auch unterschiedlichste Weihnachts-Traditionen vor wie eine chinesische Variation des Santa Claus – der Dun Che Lao Ren.

Wie entstand der Mythos Weihnachtsmann?

Der sehr barmherzige Bischof Nikolaus, der im 4. Jahrhundert n. Ch. im türkischen Dorf Myra lebte, gilt als historische Vorlage. Es dauerte einige Jahrhunderte, bis sich der Nikolaus mit anderen, heidnischen und nordischen Bräuchen vermischte und bis nach Skandinavien gelangte. Ab dem 16. Jahrhundert gilt der Nikolaus als Geschenke-Bringer für die „braven“ Kinder. In etwa im 17. Jahrhundert gelangte der Sinterklaas durch holländische Einwanderer in die neue Welt, die USA.
Es dauerte einige Zeit und viele Entwürfe, bis aus dem Nikolaus der heute bekannte Weihnachtsmann wurde - rote Zipfelmütze, weißer Bart und rotes Kostüm, welches gegenüber dem schönen Bischofsgewand eher einem Schlafanzug gleicht. Endgültigen Ruhm erlangte der Weihnachtsmann Anfang der 1930er Jahre durch das Unternehmen Coca Cola, welches ihn werbewirksam in Szene setzte.
Weihnachtsmänner gibt es aber nicht nur in den anglo-amerikanischen Ländern, wo sie die Namen Santa Claus oder Father Chrismas tragen, auch beispielsweise im protestantischen Norden Europas bringt er in Finnland als Joulupukki oder als Väterchen Frost in Russland die Gaben. Selbst in Frankreich kommt nicht das Christkind, sondern Père Noel, der säkularisierte Nikolo, mit den Geschenken.

Kommerz statt stille Zeit?

Allen Ländern gemein ist die Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes. Von reichlich dekorierten Schaufenstern über Einkaufspassagen bis zu Weihnachtsmärkten – Hauptsache, das Weihnachtsfest bringt Geld in die Kassen, und das reichlich. Viele Unternehmen machen ihren Hauptumsatz in der Adventszeit. Wen wundert es da, dass sich ein ganz neuer Geschäftszweig aufgetan hat - das Verreisen zu Weihnachten, um dem Wirbel zu entfliehen.
Was also wurde aus der stillen Weihnachtszeit, der Zeit der Besinnung, dem innigen Familienfest? Mit Sicherheit kann auch heute jeder selbst entscheiden, wie er sein Weihnachtsfest feiern möchte. Lebt man in der Stadt, wird man dem Trubel allerdings nicht ganz entkommen – denn gewünscht oder nicht – man wird von allen Seiten mit Weihnachten konfrontiert. Spätestens dann, wenn es aus den Lautsprechern in den Einkaufszentren oder Fußgängerpassagen „Stille Nacht, Heilige Nacht“ oder „Jingle Bells“ hallt.

Weihnachtsgeschichten

Viele Geschichten, Lieder, Erzählungen oder Gedichte ranken sich um die Weihnachtszeit – und sie wurden für das Christkind ebenso wie für den Weihnachtsmann geschrieben. Religionen, Philosophen oder Dichter befassen und befassten sich mit Weihnachten, verfassen/verfassten Besinnliches, Nachdenkliches aber auch Humorvolles. So kann man von der Geburt Jesu lesen, dem Licht über Bethlehem und den Heiligen drei Königen, die kamen, um das Christkind zu beschenken. Oder man kann auch vom kleinen Elch Ralf lesen, der so gerne den Schlitten des Weihnachtsmannes gezogen hätte, wäre er nicht zu klein gewesen.

Wie ihr, liebe LeserInnen Weihnachten feiert, ob bei euch der dicke Mann mit der Pudelmütze die Geschenke bringt oder das Christkind – ich wünsche schon an dieser Stelle ein wunderschönes Fest!

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832): Am Weihnachtsmorgen 1772
Auszug:
Als ich über den Markt ging und die vielen Lichter und Spielsachen sah, dacht ich an euch und meine Bubens, wie ihr ihnen kommen würdet, diesen Augenblick ein himmlischer Bote mit dem blauen Evangelio, und wie aufgerollt sie das Buch erbauen werde.

Hätt ich bei euch sein können, ich hätte wollen so ein Fest Wachsstöcke illuminieren, dass es in den kleinen Köpfen ein Widerschein der Herrlichkeit des Himmels geglänzt hätte. Die Torschließer kommen vom Bürgermeister und rasseln mit den Schlüsseln. Das erste Grau des Tags kommt mir über des Nachbarn Haus, und die Glocken läuten eine christliche Gemeinde zusammen. Wohl, ich bin erbaut hier oben auf meiner Stube, die ich lang nicht so lieb hatte als jetzt.



Text: Silvia Filipot-Bacher, also meinereins :-), kopieren unerwünscht!

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