Einen schönen Sonntag euch allen!
Ich habe mir gedacht, heute stelle ich ein wenig Lesestoff in mein Blog, für ein bissi Information in Evolution. Dieses war mein erster Artikel, der in der Kneipp-Zeitschrift veröffnetlicht wurde - das Thema ist sehr spannend und eigentlich wichtig. Viel Spaß beim Lesen!
Ich habe mir gedacht, heute stelle ich ein wenig Lesestoff in mein Blog, für ein bissi Information in Evolution. Dieses war mein erster Artikel, der in der Kneipp-Zeitschrift veröffnetlicht wurde - das Thema ist sehr spannend und eigentlich wichtig. Viel Spaß beim Lesen!
CHARLES
DARWIN 1809 – 1882
Das
heurige Charles Darwin Jahr (200. Geburtstag) lässt wieder Pro und
Kontra der darwinistischen Thesen aufflammen. Der englische
Wissenschaftler und Begründer der Evolutionstheorie regt auch heute
noch zu intensiven Diskussionen an.
Fakt
ist: durch Darwins Evolutionstheorie erhielt die Welt neue
Erkenntnisse zu den Grundlagen der Biologie und Geologie. Seine
These, dass die Arten keinesfalls alle gemeinsam zu einem bestimmten
Zeitpunkt geschaffen wurden, sondern sich über sehr lange Zeiträume
entwickelten und veränderten, stoß und stößt heute noch auf
Kritik. Es dauerte Jahrzehnte, bis seine Evolutionstheorie von der
Wissenschaft anerkannt und übernommen wurde. Nicht nur religiöse
Vertreter kritisierten Darwins Thesen, auch wissenschaftliche
Theoretiker fanden Anlass, Darwins Untersuchungen zu unterminieren.
Alles
begann mit Darwins Reise auf der Beagle. In fünf Jahren intensiver
Forschung, unter anderem auf den Galapagos Inseln, entdeckte der
englische Naturforscher Charles Darwin Neues und Spektakuläres über
die Artenentwicklung und verfasste nach langen Jahren der Analyse des
gesammelten Materials die Theorie des „natürlichen Ursprungs der
Arten“ (Original: On the Origin of Species, erschienen 1859).
Wer
war Charles Darwin?
Charles
Darwin galt als eher durchschnittlicher Schüler, sein Medizinstudium
musste er abbrechen. Danach begann er mit einem Theologiestudium,
währenddessen er auch zwei der tragendsten Persönlichkeiten in
seinem Leben begegnete: dem Biologen John Stevens Henslow und dem
Geologen Adam Segdewick.
Von
Henslow lernte Darwin das Beobachten und wie man perfekte Sammlungen
erstellt. Im Alter von 22 Jahren beendete Darwin sein Studium und
wurde auf Vermittlung seines Mäzen Henslow auf das Forschungsschiff
HMS Beagle eingeladen, an einer umfassenden naturkundlichen Forschung
teilzunehmen. Im Dezember 1831 segelte Darwin an Bord der Beagle vom
Hafen Plymouth in die Welt.
Fünf
Jahre sollte die Weltreise andauern. Anfangs litt Darwin unter
extremer Seekrankheit, doch während der langen Reise konnte er trotz
aller Beschwerden verschiedene Kontinente besuchen und Fossilien wie
auch lebende Tiere sowie sämtliche geologische Formationen an Land
untersuchen.
Fasziniert
war Darwin besonders von den Veränderungen der Erdoberfläche durch
natürliche Kräfte (er fand beispielsweise eine Muschelkolonie auf
dem Land). Zurück in England fing Darwin 1836 mit der Verfassung
seiner damals utopischen Ideen über die Wandelbarkeit der Arten an.
Die
Theorien Darwins
Die
Galapagos Inseln spielten eine große Rolle für die Entwicklung der
Evolutionstheorie. Bei seinen Besuchen dort fand Darwin heraus, dass
sich auf den verschiedenen Inseln unabhängig voneinander,
verschiedene Tierarten desselben Stammes verschiedenartig entwickelt
hatten.
So
gab es auf jeder Insel Finken, aber sie hatten jeweils andere
Merkmale, wie anders geformte Schnäbel oder andere Federfarben. Auf
den einzelnen Inseln hatten sich die Finken den Gegebenheiten
angepasst und ernährten sich je nach Angebot entweder von Insekten
oder Beeren oder stocherten in den Baumrinden nach Futter.
Direkt
auf den Galapagos Inseln entwickelte Darwin noch keine fertige
Evolutionstheorie. Aber die Idee dafür reifte in seinem Kopf, denn
alle seine Untersuchungen, Präparationen und Dokumentationen
bearbeitete er penibel und arbeitete sie über mehrere Jahre in
England aus. Immer wieder spukte ihm die Idee, dass sich stets neue
Arten nach natürlichen Gegebenheiten bilden können, durch den Kopf.
Doch diese bahnbrechende These galt in wissenschaftlichen Kreisen als
sehr gewagt und Darwin ließ sich viel Zeit mit der Veröffentlichung
seines visionären Werkes.
Genau
genommen dauerte es über zwanzig Jahre, bis die Erstfassung über
die bestmögliche Anpassung der Arten an die Lebensgegebenheiten
entstand. Auch ging Darwin davon aus, dass die gegenwärtig (und zu
seiner Zeit) lebenden Arten und Rassen keinesfalls zum gleichen
Zeitpunkt geschaffen worden sein können. Er brachte den Nachweis,
dass es eine bestimmte Ähnlichkeit der Organismen gibt (Gene).
Außerdem war Darwin überzeugt, dass die Evolution in kleinen
Schritten stattfand und nicht in Riesensprüngen: viele Wesen
entwickelten sich im Lauf der Zeit, über Millionen von Jahren
(ebenso auch der Mensch) und nur durch die Selektion –
Nachkommenüberschuss, die genetische Festlegung einer Population und
damit die Variabilität der Individuen, nur die Bestangepassten
überleben – wurde die Evolution ermöglicht.
Darwins
Evolutionstheorie heute
Dass
diese Theorien anfangs kritisch begutachtet wurden, ist verständlich.
Galt doch die Bibel als das Werk schlechthin, die Schaffung der
Menschen und Tiere von Gott auch von der Wissenschaft als
unwiderlegbar.
Darwins
Theorien wurden andererseits von wissenschaftlichen Theoretikern
anerkannt, jedoch nur bedingt. Denn seine dokumentierten laufenden
Veränderungen der Spezies lehnten viele ab. Auch heute sind Darwins
Thesen sehr umstritten. Durch die Möglichkeit modernster technischer
Geräte sind Biologen in der Lage, viel genauere spezifische
Untersuchungen vorzunehmen (Gentechnik, Molekularbiologie, etc.) und
so manche Aussage Darwins, wie die kleinen Mutationen, werden
angezweifelt.
Letztendlich
aber begründete Darwins Evolutionstheorie die Grundlage der heutigen
Biologie und Medizin. Sein Werk über die Entstehung der Arten
erschien 1859 und gilt als der Wendepunkt in der gesamten Biologie
und auch Medizin. Schnell war die erste Auflage vergriffen. Das Buch
galt als das meist gelesene und gleichzeitig umstrittenste Werk des
19. Jahrhunderts. Erst Jahrzehnte nach Erscheinen des Werkes wurde
Darwins Evolutionstheorie in wissenschaftlichen Kreisen als Diskurs
eingeführt und bildet bis heute die Basis der Evolutionsbiologie.
Darwinistische
Medizin
Die
sogenannte darwinistische Medizin hat sich aus Darwins Beobachtungen
entwickelt, denn:
Als
wissenschaftliche Grundlage der gesamten Biologie gilt die
Evolutionsbiologie - und darauf basiert alles Wissen in der Medizin.
Erst gegenwärtig, und das verwundert doch ein wenig, wird die
Evolutionsbiologie als ein wichtiger Teil der medizinischen Forschung
anerkannt.
Ein
Beispiel: die doch unangenehmen Beschwerden (Fieber, Erbrechen,
Schmerzen, etc.) sind keine Krankheiten im eigentlichen Sinne,
sondern über einen langen Zeitraum entwickelte, reine
Abwehrmechanismen des Körpers. So ist Fieber kein erhöhter
Stoffwechelsumsatz, sondern eine gesteuerte Einstellung des Körpers
für die Vernichtung der Krankheitserreger.
Damit
ist anschaulich, dass Medizin und Forschung von den Evolutionsthesen
profitieren und lernen können. Was schlussendlich unserer Gesundheit
zugutekommt. Denn die Medizin entwickelt sich in schnellen Schritten
weiter - Genforschung und Biomedizin machen es möglich, dass es
gegen Krankheiten entsprechende Medikamente gibt und in Zukunft geben
wird.
Charles
Darwin hat schließlich, unter viel Kritik und auch bejubelt,
bewirkt, dass seine Forschungen heute aktueller denn je sind und mit
seinem Lebenswerk „Die Entstehung der Arten“ ein Werk auch für
die Zukunft geschaffen.
Ein
Zitat von ihm - „Die natürliche Auslese sorgt dafür, dass immer
die Stärksten oder die am besten Angepassten überleben!“ - wird
mit Sicherheit weiterhin zu angeregten Diskussionen in
wissenschaftlichen Kreisen führen. Charles Darwin hat auf dem Gebiet
der Biologie Pionierarbeit geleistet!
„Nichts
in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel“,
Zitat Charles Darwin (1809-1882)
Autorin
Silvia Filipot-Bacher, erschienen Kneipp Zeitschrift Ausgabe Juli-August 2009
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